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Schuljahr 1995/96

Das war 1995/96
Wieder ist der Sparstift gezückt worden und wieder werden die Schulen zur Kassa gebeten. Ein Großteil der Sparmaßnahmen läuft unter dem Deckmantel pädagogischer Maßnahmen. Dazu kommen Mißverständnisse und Uninformiertheiten rund um das Sparpaket, die über die Medien transportiert wurden.
So wurde in etlichen Tageszeitungen die Reduktion der Unterrichtsstunden in den ersten bis dritten Klassen als Arbeitszeitverkürzung der Lehrer dargeboten, sinngemäß etwa in der Form Schüler und Lehrer freuen sich - die Stunden werden gekürzt. Es ist nicht einfach klarzustellen: Erstens arbeiten wir Lehrer und Lehrerinnen keineswegs weniger, es wird vielmehr überall darüber philosophiert, ob wir nicht künftig deutlich mehr arbeiten sollten (Erhöhung der Lehrverpflichtung). Zweitens freut man sich als Lehrer keineswegs darüber, daß man nun eine Stunde weniger pro Woche zur Verfügung hat, um die Schüler und Schülerinnen in seinem Fach auf das gleiche fachliche Niveau zu bringen wie vorher. Drittens wird sich auch die Freude der Schüler und Eltern in Grenzen halten, wenn weitere Übungszeiten in den häuslichen Bereich verlagert werden.
Die Unterrichtsstunde des Lehrers ist Kern seiner Tätigkeit, aber doch nur ein Teil des Ganzen. Denn Schule ist mehr als Unterricht:
- Wir bilden im Rahmen des Lehrplans eigenverantwortlich Schwerpunkte.
- Wir gestalten pädagogische und didaktische Konzepte, die Unterschiede zwischen den Schülern würdigen, ihre Eigeninitiative fördern und einen Ordnungsrahmen für Lernprozesse und Persönlichkeitsentwicklung bilden.
- Wir sind Fachleute für Lernen und Erziehung.
- Wir dokumentieren Lernfortschritte, fördern und beurteilen die Leistungen der Schüler.
- Wir bereiten und gestalten den Weg zum Wissen, der so wichtig ist, wie das Wissen selbst.
- Wir sprechen mit unseren Schülerinnen und Schülern auch außerhalb des Unterrichts über vieles, was sie bewegt und beschäftigt.
- Wir beraten in der Berufswahl.
- Wir administrieren einen großen Teil der schulischen Verwaltungsarbeit.
Schule ist eine Investition in die Zukunft und braucht als solche Ressourcen. Bildung ist heute wichtiger denn je. Sie bedeutet mehr als Faktenwissen. Es geht um das Erkennen von Zusammenhängen in einer immer komplexer werdenden Welt. Es ist ein weiter Spannungsbogen von den klassischen Bildungsinhalten zur Qualifizierung für die neuen Technologien. Die Lehrer und Lehrerinnen sind sich dieser Verantwortung bewußt.
Eine wichtige Kompetenz ist es aber auch zu lernen, miteinander zu reden, zu planen und zusammenzuarbeiten. Die Schlüsselqualifikationen der nächsten Generation wird heute in den Schulen entschieden:
- eigene Problemlösungskompetenz zu entwickeln
- selbst initiativ zu sein
- sich mit anderen in Beziehung zu setzen
- Solidarität zu üben
- in Gruppen zu arbeiten und kooperativ zu entscheiden
- die Fähigkeit zu erlangen, gleichberechtigte Partnerschaft zu leben
- Fach- und Sozialkompetenz zu entwickeln für die Anforderungen einer Berufswelt, die von jedem verlangen wird, im Laufe seines Lebens immer weiterzulernen (nicht zufällig wurde für 1996 das Jahr des lebenslangen und lebensbegleitenden Lernens ausgerufen)
Ein Kaputtsparen der Bildung, wie es sich in den beiden letzten Sparpaketen abgezeichnet hat, wird sich in der nächsten Generation bitter rächen.